Es gibt zwei Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, eine Aktienanleihe gegen eine andere zu tauschen.
- Bei zu geringer Restrendite und noch langer Restlaufzeit
Mit Hilfe unserer Depot-Kontrolle können Sie schnell feststellen, ob in Ihrem Depot Aktienanleihen sind, die eine zu geringe Restrendite, und gleichzeitig noch eine lange Restlaufzeit haben.
Wir tauschen, wenn die Restrendite p.a. kleiner als 2% ist und gleichzeitig die Aktienanleihe noch mindestens 30 Tage Restlaufzeit hat.
Mit Hilfe des CHOICE-FINDERS suchen wir dann nach alternativen Aktienanleihen auf den gleichen Basiswert mit vergleichbarer Sicherheit und mehr Restrendite p.a.. - Wenn der Aktienkurs kurz vor dem letzten Handelstag der Aktienanleihe unter der Gewinnschwelle notiert.
Erstmal prüfen wir, ob wir weiter in dem Basiswert investiert bleiben wollen. Also: Ist der Basiswert für uns noch ein Blue-Chip? Wenn das geklärt ist, suchen wir mit Hilfe des CHOICE-FINDERS dann alternative Aktienanleihen auf den gleichen Basiswert.
Jetzt kommt eine weitere Stärke des CHOICE-FINDERS zum Tragen: Der CHOICE-FINDER wird in einer solchen Situation Aktienanleihen finden, die eine viel höhere Sicherheit (Aktienrabatt und/oder Coupon) bieten, als die zu tauschende Aktienanleihe.
GENIAL = Aktienbesitz vergrößern ohne einen Cent zusätzlich zu investieren
Das ist eine Stärke unserer Anlagestrategie:
Wenn die Aktienkurse sich nach unten entwickeln, tauschen wir vor Fälligkeit – kurz vor oder am letzten Handelstag – die Aktienanleihe in eine andere Aktienanleihe auf den gleichen Basiswert. Das führt dazu, dass wir uns mit immer mehr Aktienbezugsrechten (über den Aktienrabatt) vollpumpen. Wenn dann der Aufschwung an den Börsen einsetzt, führt das zu einem Turbo-Effekt. Wir holen dann vergangene Kursverluste viel schneller auf, als der Aktionär, der seine Anzahl von Aktien nicht gesteigert hat.
Denkfehler vermeiden! – Der sunk-cost effect
Viele Anleger unterliegen bei einem Investment oder hier konkret bei einem Aktienanleihen-Tausch einem Denkfehler.
Verluste können richtig schlimm sein. Vor allem dann, wenn wir mit ihnen falsch umgehen, weil wir nicht verstehen, dass es sich um sogenannte „Sunk Costs“ – versunkene Kosten – handelt. Das sind Kosten, oder Investitionen, die unwiederbringlich verloren sind.
Als Sunk-cost effect bezeichnet man die Situation, wenn bereits getätigten Investitionen die Entscheidung über zukünftige Investitionen beeinflussen und in Folge dazu führen, dass „gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen wird“ und im extremen Fall zu einer Eskalation des Engagements (z. B. Vietnamkrieg, Bieterverhalten bei Auktionen, Spielcasino) führen. Das Ausmaß des Sunk-cost effects ist größer, wenn eine Person selbst für die vergangenen Kosten verantwortlich oder persönlich in die Entscheidungsprozesse und ihre Folgen involviert ist.
Schauen wir uns ein Beispiel aus der Wirtschaft an. Jemand gründet ein Unternehmen und investiert in eine Lagerhalle, einen Fuhrpark und in Werbung. Nehmen wir weiter an, das Unternehmen läuft nicht so gut wie erhofft und die Entscheidung steht an, ob der Unternehmer weitermacht oder aufgibt. Für den Fall des Austritts aus dem Markt kann man einen Teil der Investitionen gewissermaßen rückgängig machen. Die Autos und die Lagerhalle kann man verkaufen. Aber ein Teil ist endgültig weg. Das Geld, das man in die Werbung gesteckt hat, den Wertverlust der Lagerhalle und der Fahrzeuge bekommt man nicht wieder, es ist „versunken“.
Der entscheidende Punkt ist, dass diese versunkenen Kosten für die Entscheidung darüber, ob man im Markt bleibt, keine Rolle mehr spielen dürfen. Diese Kosten sind zu tragen, egal, was man tut, und deshalb dürfen sie auch keinen Einfluss mehr darauf haben, welche Entscheidung man für die Zukunft fällt. Sunk Costs sind nicht mehr Bestandteil der Opportunitätskosten einer Handlung, und nur die Opportunitätskosten sollte man beachten, wenn es darum geht, eine Entscheidung über den Einsatz knapper Ressourcen – also auch dem verfügbaren Kapital – zu treffen.
Diese versunkenen Kosten dürfen keine Rolle für die Entscheidung spielen, ob man im Markt bleibt oder nicht. Dieser Denkfehler findet nicht nur bei ökonomischen Entscheidungen statt.
Sunk Costs sind ein allgegenwärtiges Phänomen unseres Lebens. Jeder Zeitaufwand, den wir in eine Tätigkeit stecken, lässt sich nicht wieder zurückbringen. Also ganz gleich, wie lange wir schon an einer Sache gearbeitet haben, für die Entscheidung, ob wir weitermachen, darf die Vergangenheit keine Rolle spielen.
Was bedeutet das für den Tausch einer Aktienanleihe?
Es wird Situationen geben, da reicht auch ein noch so großer Sicherheitspuffer nicht aus, um mit der Aktienanleihe die Zielrendite zu erreichen. Durch geschickte Tauschmanöver – wie oben beschrieben – kann man in zunächst weiter fallenden Märkten, die Anzahl seiner Aktien-Bezugsrechte immer weiter erhöhen, ohne einen Cent mehr zu investieren.
Beim Kauf einer Aktienanleihe bringen wir Sicherheit (mehr Aktien + Coupon) und mögliche Rendite in ein vernünftiges Gleichgewicht.
Beim Tausch einer Aktienanleihe aufgrund von Kursverlusten der zugrundeliegenden Aktie wird oftmals die Sicherheit vernachlässigt und nur darauf geschielt, in möglichst kurzer Zeit den Verlust auszugleichen. Das ist der Denkfehler!
Unsere Regel:
Ein Tausch ist ein Verkauf und ein Neukauf, der nach den Regeln des Kaufs entschieden werden muss.
Ohne Berücksichtigung der Sunk Costs – des Verlustes, der bis dahin entstanden ist!